Nach oder auch während einer Tour hat man immer wieder das gleiche Szenario: Die Überreste von einigen Insekten, Staub beziehungsweise Blütenstaub und eventuell auch noch den Nebel von der Scheibenreinigungsanlage des netten PKW vor einem kleben gut vermischt auf dem Visier.
Auf dem Markt sind diverse Mittel und sogar einige Wundermittel. Spezielle Tücher und auch lösungsmittelfreie Pumpsprays[2] für die anschließende Beschichtung/Versiegelung von Visieren. Eins haben sie alle gemein: Sie sind nicht unbedingt günstig. Aber es soll hier und heute auch nicht um irgendwelche Versiegelungen gehen sondern schlicht und ergreifend um die Reinigung.
Ich greife seit Jahren auf die einfache und kostengünstige Lösung mit drei Komponenten zurück: Wasser, Küchenrolle und ein kleines Frotteehandtuch. Alternativ kann zur Küchenrolle auch ein Papiertaschentuch verwendet werden.
Ein spezieller Reiniger wie Fensterreiniger oder Spülmittel ist nicht notwendig!
Empfohlen wird es, das Visier abzunehmen. Da man sich nicht immer am heimischen Waschbecken befindet ist dies unterwegs nicht immer einfach zu lösen. Das es auch ohne Demontage des Visiers gehen kann soll diese kleine Anleitung beweisen.
Das Visier bleibt am Helm und wird einfach mit einem komplett durchweichten Blatt der Küchenrolle bzw. einem Taschentuch abgedeckt.
Nun einfach ein paar Minuten warten und das Wasser den Schmutz auf dem Visier einweichen lassen. Der Einsatz von fettlösenden Mitteln wie ein auf Alkohol basierender Fensterreiniger oder ein handelsübliches Spülmittel ist nicht erforderlich.
Nach etwa fünf Minuten einfach das feuchte Papiertuch abziehen. Dabei nicht reiben sondern wirklich nur abziehen. Die Verschmutzungen bleiben in der Regel einfach schon am Papiertuch haften wie man es auf dem Bild erkennen kann.
Sollten hartnäckige Verschmutzungen in Form von Insektenüberresten weiterhin auf dem Helm kleben kann man den Vorgang einfach noch einmal wiederholen. Dann waren diese Verunreinigungen noch nicht stark genug aufgeweicht. Alternativ kann man wenn man es eilig hat auch mit dem Fingernagel vorsichtig ein wenig Druck auf die Überreste ausüben. Meistens lösen sie sich sofort da sie vom Wasser schon fast vollständig unterwandert waren.
Warum soll man kein Fensterreiniger oder Spülmittel verwenden? Das Visier ist aus Kunststoff, teilweise mit Beschichtungen. Wer zum Beispiel die Innenseite vom Visier mit einem Tuch und Spülmittel bearbeitet hat unter Umständen auch gleich die »Anti-Fog«-Beschichtung weggerubbelt. Gleiches gilt für auf Alkohol basierende Reinigungsmittel. Noch schärfere Reiniger können den Kunststoff des Visiers angreifen und zu einer Milchglasscheibe mutieren lassen.
Daher einfach mit Wasser arbeiten, das greift den Kunststoff und die eventuell vorhandene Beschichtung nicht an.
Zum Abtrocknen verwende ich keine Küchenrolle sondern ein kleines, weiches Frotteehandtuch. Damit soll nur das Wasser aufgenommen werden auf das sich keine Kalkflecken auf dem Visier bilden können.
Alternativ kann man auch eines der vielgelobten Microfasertücher nehmen. Auch hier gilt: Man muss kein spezielles »Helmvisiermicrofasertuch« für 10 Euro pro Stück oder noch mehr kaufen, es genügt das einfache Microfasertuch aus dem Supermarkt. Das Wasser soll ja nur aufgenommen werden, man reibt nicht unnötig auf dem Visier herum.
Als Vorschlag für ein günstiges, völlig ausreichendes Frotteehandtuch: »NÄCKTEN« von IKEA[2] – für sagenhafte 0,29 Euro pro Stück.
Auf dem Bild kann man dennoch kleine Kratzer erkennen. Diese kommen unter anderem auch davon, dass ich bei Regen mit dem Handschuh das Wasser abstreife. Auf die Dauer zerkratzt man sich so oder so langsam aber sicher das Visier. Daher sind irgendwann die knapp 40 Euro für ein neues Visier trotz pfleglicher Reinigung fällig.
Das Visier ist sauber – und was ist mit dem Rest vom Helm? Auch hier sind natürlich die »üblichen Gebrauchsspuren« zu finden. Die Überreste von Insekten können natürlich auch hier auf die gleiche Methode entfernt werden. Für mich hat dies jedoch eine niedrigere Priorität. Gute Sicht ist für mich wichtiger als gutes Aussehen.
Von Zeit zu Zeit wird daheim der Helm dann auch um das Visier herum gereinigt. Auch hier nur mit Wasser und ohne sonstige Reiniger. Hat bisher vollkommen ausgereicht. Der Helm ist eben meiner Meinung nach »Schutzzeug« und kein »Putzzeug«.
Übrigens ist auch unterwegs eine solche Reinigung kein Problem. Einfach Papiertaschentücher und ein kleines Frotteehandtuch oder eben Microfasertuch mitnehmen. Wasser aus der Wasserflasche, einem Brunnen oder dem Wasserhahn eines Fastfood-Restaurants, fertig.
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Datum: | 06.09.2011 |
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