Neue Sachen sind immer schön. Ob es das neue Motorrad, der neue Helm oder die neue Kombination aus Jacke und Hose ist, jeder freut sich über im wahrsten Sinne des Wortes »unbefleckte« Dinge, welche vor einem noch niemand getragen hat. Vielleicht abgesehen von all denen, welche im Geschäft die Jacke schon zur Probe getragen haben.
Dem eifrigen Leser in meinem Blog ist sicherlich schon aufgefallen, dass ich auf den diversen Bildern immer wieder andere Sachen trage. Abhängig von Witterung, der geplanten Strecke und der tagesaktuellen persönlichen Vorliebe kann ich mittlerweile aus einem recht umfangreichen Fundus an Motorradbekleidung zurückgreifen. Da gerade Leder- und Textilbekleidung alles andere als billig ist, kam auch schon in Foren und per E-Mail die eine oder andere Anfrage ob ich die Sachen gesponsort bekomme. Dem ist (leider) nicht so.
Aber mit etwas Glück und keinen Berührungsängsten zu bereits getragenen Bekleidungsstücken kann man für sehr kleines Geld seinen Kleiderschrank mit einer Auswahl an Jacken und Hosen auffüllen.
Manchen stellen sich die Nackenhaare auf, andere schütteln sich beim Gedanken daran eine Jacke oder Hose zu tragen, welche jemand anderes schon auf mehreren 1'000 km genutzt hat. Natürlich bleibt nicht aus das man schwitzt, aber wie haben wir es schon im Kindergarten gelernt? »Hat deine Mama eine Waschmaschine? Dann macht es nichts wenn deine Hose ein wenig dreckig geworden ist!«.
Gerade Textilbekleidung lässt sich in der Regel problemlos reinigen und dann ist sie fast wieder im gleichen Zustand wie vor dem Kauf.
Am Beispiel von meinem letzten »Neuzugang« ein paar Erfahrungswerte von meinem Gebrauchtkauf. Die Jacke von FLM (Hausmarke von Polo)[1] hat mich 4 Euro zzgl. Versand gekostet. Insgesamt somit knapp über 10 Euro für eine fast makellose Jacke (ohne Protektoren).
Nach Protektoren schaue ich auch gerade, falls ich keine im Neuzustand in Onlineauktionen kaufen kann, greife ich eben zu den zahlreich angebotenen Nachrüstprotektoren für Jacken. Entsprechende Taschen sind in die Jacke eingearbeitet.
Protektoren der Schutzklassen »Level I« und »Level II« werden für Schulter und Ellenbogen ab etwa 15 Euro im Paar angeboten. Rückenprotektoren für etwa 30 Euro. Bei mir entfällt der Kauf von einem Rückenprotektor da ich ohnehin mit meiner Protektorenweste fahre.
Bezeichnung | Funktion / Zustand | Preis |
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Mit (erneut) etwas Glück sollte ich dann für etwa 30 Euro (inklusive Schulter- und Ellenbogenprotektoren) eine fast neuwertige Jacke haben, für welche man früher mutmaßlich über 150 Euro bezahlen musste. Leider fehlen mir die Angaben zum von mir erworbenen Modell, vergleichbare Jacken (mit herausnehmbaren Thermofutter, Protektorentaschen, etc.) mit guter Verarbeitung kosten immer etwa soviel.
Warum ich gerade auf diese Jacke mitgeboten habe? Weil sie mir optisch zusagt und ich die Verarbeitungsqualität der Jacken von FLM kenne. Natürlich könnte sie für mich ruhig etwas bunter sein, aber die Hoffnung für den günstigen, virtuellen Zuschlag auf eine Jacke mit neongelben Einsätzen muss ich wohl weiter hegen und pflegen.
Die Jacke hat große, praktische Außentaschen, bei eingesetztem Thermofutter gleich zwei Innentaschen (wovon eine aber nicht einfach erreichbar ist ) und ist am Kragen mit einem großen und somit fest schließenden Klettverschluss versehen.
Kurzen Fahrten im Regen sollte die Jacke auch widerstehen können, ausgedehnte Regenfahrten sollte man mit einer Regenjacke oder -kombination in Angriff nehmen. Der Labyrinthverschluss (Kombination aus umgelegtem Stoff und Klettverschluss) hält den Fahrtwind am Reißverschluss ab. Der Reißverschluss selbst ist aus Kunststoff und mit seinen großen Zähnen auch sehr robust.
Das Innenfutter ist mit einem umlaufenden Reißverschluss an der Jacke befestigt. Dies ist so üblich und auch bei anderen Modellen und Herstellern so zu finden.
Interessantes Merkmal bei dieser Jacke: Das Innenfutter hat eine eigene Innentasche mit kleinem Klettverschluss. Das sonst gerne mal komplizierte Durchgreifen durch einen Schlitz im Innenfutter hindurch zur eigentlichen Innentasche entfällt somit.
Für ein Mobiltelefon oder einen (flachen) Geldbeutel sollte die Innentasche genügend Platz bieten. Der Verschluss mit Klett ist meiner Meinung nach praktischer als ein Reißverschluss oder Knopf. Aber da scheiden sich wohl die Geister?
Der kurze Verbindungsreißverschluss wird durch das Thermofutter hindurch geführt. Somit ist nicht nur der Übergang zur Hose fixiert und vermindert da unangenehme Hochrutschen, sondern auch das Thermofutter bleibt da wo es sein soll. Zusätzlich (leider nicht mit auf dem Bild) ist auch noch eine Schlaufe angebracht.
Diese Schlaufe kann durch den Gurtel der Hose gezogen werden falls an der Hose kein kurzer Verbindungsreißverschluss an der Hose vorhanden sein sollte.
Warum die Jacke nicht mehr gekostet hat als sonst ein Hemd (4 Euro zzgl. Versand)? Sie hat – natürlich neben den anzuschaffenden Protektoren – eigentlich nur einen Makel: Am rechten Ärmel hat sich das Gegenstück vom Klettverschluss gelöst. Das lässt sich aber mit ein paar Nadelstichen schnell und unkompliziert reparieren.
Ähnliche Angebote mit nur minimalen Defekten gibt es immer wieder online zu finden. Mit etwas Glück können sich gerade Fahranfänger so günstig eine vollständige Bekleidung zusammenstellen. Allerdings fehlt diesen häufig das Gefühl beziehungsweise die Erfahrung welche Größe von welchem Hersteller denn ihre Größe ist.
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Datum: | 12.01.2016 |
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